vvvvvvvvvv
Renate Golpon: Clerihews am laufenden Band

 

Startseite Omnipoesie
Startseite Limerick-Queen
Inhaltsverzeichni Limerick-Queen
Impressum
Kommunikation
Autorseiten
Award Chronik 2006
Freie Lyrik ohne Reim und ohne Metrum
Distichon
Elegie
Epigramm
Sonette     
Elfchen
  
Haiku 
Ghasel  
Pantun
Freie Lyrik ohne Reim und Metrum  
Konkrete Poesie  
Bildaspekte Mai 2006 
Schüttelreimgedichte  
Schüttelreim-Limericks  
Baby-und-Kleinkinder-Limericks
10000 Kalender
 
Clerihews von Matthias Hinckel
Clerihews von Peter Pistill
Clerihews von Sigrid Dreyer (OMA)
Clerihews von Bernard Ostersiek
Clerihews von PGS
Clerihews von Klaus Schedlberger  
      

 

Wikipedias Clerihew-Definition:
„Ein Clerihew ist ein kurzer scherzhafter pseudobiographischer Vierzeiler, eine Gedichtform, die von Edmund Clerihew Bentley (1875-1956) erfunden wurde. Er besteht aus zwei Reimpaaren mit ungleichmäßiger Länge und mehr oder weniger freiem Rhythmus. Der Name der historischen Person steht dabei meist am Ende der ersten oder der zweiten Verszeile. Der Clerihew ist eher wunderlich und schrullig als satirisch.“

Im aktuellen Brockhaus multimedial premium findet sich leider kein Eintrag, der etwas über den Clerihew aussagt. Pluspunkt für das kostenlose Wikipedia-Lexikon, Minuspunkt für den relativ teuren Brockhaus.

Siehe auch die Anleitungen bei Giggle Poetry,
the fun poetry site for kids on the web.

.

Anmerkung Renate Golpon:

Künstliche Sprache (Robotersprache) wirkt meist monoton, weil der Sprachrhythmus nicht genügend akzentuiert wird, der allen Texten eigen ist.
Der Rhythmus wird weitgehend vorgegeben von der Betonung der Silben in den Wörtern. Vom Lesenden, mehr noch vom Sprechenden, kann er variiert werden bis hin zur Aufmerksamkeit heischenden falschen Betonung, wie leider in Rundfunk und Fernsehen seit einigen Jahren im Übermaß praktiziert.
Freier Rhythmus ist Kennzeichen der ungebundenen Sprache (Prosa). Die gebundene Sprache dagegen benötigt einen Unterbau für den Rhythmus, eine Art Korsett, das Metrum (Versmaß).
Metrum ist der regelmäßige Wechsel von betonten Silben (Hebung) und unbetonten Silben (Senkung). Am häufigsten wird der Jambus (Senkung – Hebung = unbetont, betont) verwendet.
Das Metrum begrenzt den jeweils verfügbaren Wortschatz ganz gewaltig, denn es dürfen z.B. in einem Gedicht mit Jamben als Metrum nur Wörter oder Wortabfolgen verwendet werden, die den Versfuß Senkung – Hebung konsequent vom ersten bis zum letzten Wort enthalten.
In der Praxis des „Dichtens“ sind auch Metrenkombinationen üblich, z.B. Jambus am Anfang der Verse, fortgesetzt von Anapästen, wie z.B. beim „Limericken“ genutzt.


Ich verwende für meine Clerihews grundsätzlich die für Gedichte charakteristische gebundene Sprache.

 

In den USA sind Clerihews offenbar bekannter und beliebter als bei uns. Das Cover zeigt ein Buch, das 2005 erschienen ist. Da der zweite Band schon im Januar 2006 nachfolgte, kann man ja fast schon von einem Bestseller sprechen. Erhältlich sind die Clerihew-Bücher übrigens bei Amazon.

 

 

7.5.2006

Bei Limerick-Queen
sind Verse gediehn,
die hier sie geballt
auf „Clerihews“ knallt.

Los geht 's
Limerick-Autor(inn)en von A bis Z

Alluvia studierte,
als hier sie parlierte.
Dann ging sie ins Ausland.
Ob dort sie ein Haus fand?

Poetin  I. Berndt
hat 's Dichten verlernt.
Drum macht sie sich rar
bei uns in der Schar.

Poet  P.C. Bolldorf
kommt nicht aus dem Moll-Dorf.
Er dichtet in Dur
und macht oft auf STUR.

Britannicus sah
die Site – und war da!
Reimt sauber und smart
in englischer Art.

Poet  Le Carreau,
charmant sowieso,
war fröhlich und munter,
doch tauchte dann unter.

Hat  Pina B. Checci
'nen Hund namens Flecci?
Sie brachte Ergüsse –
und ich knackte Nüsse.

Erst reimte  Chryssantie,
verließ dann avanti
den musischen Ort.
Sie hasste den Sport.

Bei  Corvis, A.E.
gab 's großes Juchhe,
als endlich er Eber
frech reimte auf Leber.

M. Diekert war fit
und bracht' gleich 'nen Hit
beim Lim'rick-Award.
Doch heut ist er fort

Klaus Dorschu war fleißig,
obwohl über dreißig,
erstellte die „Rentnerschwemme“
und hofft auf das End der Klemme.

Poetin  FIONA,
die kam aus Verona.
Erst hat sie entzückt,
doch dann sich verdrückt.

H. Grubert, versiert
auf Lamas fixiert,
schickt' Bilder frei Haus.
Ich stellte sie aus.

Poet  Lucas Gruen
lässt Verse erblühn.
Er schreibt sehr penibel
und äußerst sensibel.

Poeten wie  Hinckel
verschwinden im Winkel
und sind in den Ecken
oft nicht zu entdecken.

Jochanaan, mollig,
schrieb eifrig und drollig,
hat schwer sich geschunden,
ist längst schon verschwunden.

N. Jürgens, der Nobby,
hat Dichten als Hobby,
liebt Wörter zu schütteln
und Lim'ricks zu rütteln.

F. Kirchhoff, stets friedlich,
der dichtete niedlich,
war Sieger null-vier
beim Wettbewerb hier.

H. Kriegler, bescheiden,
will Aufsehen meiden.
Er schickt immer fair
die Verse hier her.

Herr  Rochus von Kralik
(ob dürr? Ob total dick?)
verulkt gerne Ärzte;
in Versen er scherzte.

Es dachte  A. Leitenbauer,
in dichterisch' Weiten schau er
und brachte 'ne breite
Gemischtwarenseite.

L.-Mona, die scheute
die Limerick-Meute.
Doch für den Kalender
war eifrig sie Spender.

Jan Lohmann stand lange
bei uns in der Schlange,
doch machte die Wende:
Award war zu Ende.

LQ, auch Renate,
hält nichts von Karate,
schreibt Lim'ricks, kokette,
und manchmal Sonette.

H. Magnus spult munter
Sonettverse runter,
versucht, uns zu foppen
und Gernhardt zu toppen.

Da gab 's  P. Miarka,
doch war sie nie stark da –
trotz Koop'ration
mit Mordsmusensohn.

Er nannte sich  MIDO,
doch kam nicht vom Lido.
Er hat sehr verbissen
das Metrum gerissen.

Tom Mohan aus England
die Regeln nicht streng fand,
reimt' englisch am Stück
und ging dann zurück.

Poet  Robert Müller,
der brachte viel Brüller,
doch seilte sich ab:
Der Lohn war zu knapp.

Er nannte sich  Nuc.
Vorbei ist der Spuk!
Er reimte nicht lange,
vor uns war 's ihm bange.

Poet  Bernard O.
erfindet en gros
aus Spaß an der Freud
die nettesten Leut'.

Herr  Bernhard von Oberg,
der zündelt am Strohberg,
fischt niemals im Trüben,
muss Reimen noch üben!

Poetin  S. OMA
hört' oft „La Paloma“,
gepfiffen vom Gatten,
als Sommer wir hatten.

Uns'  OPA vergessen,
das wäre vermessen.
Doch OMA sagt schlicht,
sie kenne ihn nicht.

Als  Paulchen trat auf er
und sagt', er sei Staufer.
Die Staufer, die hohen,
könn'n Preußen nicht drohen!

Von  Pawlu, dem Erich,
da lasen wir wenich.
Er dichtete frei
am Thema vorbei.

Poet  PGS
schreibt locker und kess.
Seit zweitausenddrei
ist hier er dabei.

Der  Peter Pistill
ist leise, nie schrill.
Er schickt schöne Bilder,
ich schmück damit Schilder.

Hans-Georg von Rantzau,
von Haus arm, von Stand schlau:
„Bin blank, da Verschwender.
Ich reim fürn Kalender!“

Poeten wie  Rotkind
wohl immer im Lot sind.
Ist kurz erst dabei
und dichtet sich frei.

Poet  Flori Ruppel,
im Turm ohne Kuppel,
schreibt gerne hoch oben
und möcht, dass wir 's loben.

Poeten wie Schedlberger,
die denken im Schädel schräger.
Sie lieben 's exzentrisch
und schreiben authentisch.

Poet  Hugo Schulze,
der mag keine Schnulze.
doch knackfrische Maiden,
die kann er gut leiden.

Poet  Lothar Schwarz
fährt gern in den Harz.
Er kann dort bei Hexen
am besten relaxen.

Ich mochte  P. Schwenn.
Vertraute er denn
nur bösen Intrigen,
die Wahrheit verbiegen?

Es kommt der  Spectator
mal früher, mal später,
hat alle von hier
genau im Visier.

Es hatte die Tina
im Auge nur ihn da:
Award null-null-vier.
Dann ging sie von hier.

Poetin Voilà
ist immer gleich da,
wenn 's heißt: Prominente
beschimpfen Polente.

Poet Markus Weiß
macht vieles nicht heiß.
Doch stören beim Dichten
oft Neffen und Nichten.

Als Wilma trat an
ein Weib(?) dann und wann,
nahm teil am Award,
danach schlich sie fort.

Ich sah Arno Zirm,
der stürzt' ohne Schirm
im recht freien Fall
direkt aus dem All.

Wen hab ich vergessen
von Dichtern, den kessen?
Die Zeit wird mir knapp;
drum breche ich ab.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

.

 

 

_____________________________

Möchten Sie
noch mehr Clerihews lesen?
Dann klicken Sie doch bitte
die Autorenseiten rechts
in der Navigationsspalte an.
_____________________________

 

 

6 and more…
Erotic News in Clerihews

 

Es sagt  Lady Chatterly:
„Dear gardener, kletter nie
über dornige Hecken,
blutverschmiert tust mich schrecken!“

Rhett Butler liebt'  Scarlett,
fand nicht nur ihr Haar nett!
Die stellt' sich erst „blind“
in „Gone with the Wind“.

Die  Kameliendame
war weiß Gott keine „Lahme“!
Kurtisane, ganz nobel,
liebte Blüten – und Zobel.

Es hatte  Lolita
'ne „glorreiche“ Vita,
macht mit frühreifem Schmollmund
ältren Mann glatt zum Tollhund.

Skandalös: Blauer Engel;
denn ein Prof. „fällt vom Stengel“.
Er verfällt erst der Dame,
dann verfällt auch sein Name.

Er dient  Venus im Pelz,
Frau von Härte und Schmelz.
Sklaven Severins Herz
lechzt nach lustvollem Schmerz.

Es verführt  Casanova
– ob im Cut, im Pullova –
nicht nur edelste Damen,
die von fern und nah kamen.

Josefine Mutzenbacher
wirkt' in Wien wie 'n Dutzend Kracher,
ging gleich hoch wie 'ne Rakete –
wenn ein Rasenmäher mähte.

Es sagte sich  Figaro:
Zur Hochzeit nach Riga? No!
Ich liebe nur Spanien –
doch nicht Katalanien!

Der  Don Juan schmollte,
weil Elvira nicht wollte.
„Ich stell ihr 'ne Falle,
ich krieg schließlich alle!“

Die  Montez, die Lola,
verlor ihre Stola
– wenn der Ludwig nicht weit ! –
stets zur richtigen Zeit.

Katharina die Große
gab, gewandt (auch im Schoße),
Russland Neuperspektiven –
gern mit männlich Aktiven.

Der  Marquis de Sade,
vollzog den Spagat
zwischen Pein und Lust
ohne Schein und Frust.

Kein Erbarmen kennt  Carmen
mit José, diesem Armen,
treibt mit Männern gern Spiele
und verschleißt deren viele.

Johann Wolfgang von Goethe
trieb in Wangen die Röte
mancher ehrbaren Frau,
wenn er Röslein brach schlau.

Mozart lockte mit Tönen
und mit Worten, obszönen.
Doch dem Bäsle gefiel 's,
dieses Grobe des Spiels.

Papstkind  Borgia, Lucrezia,
lebt' in Rom, nicht Venezia.
Viermal Ehe, neun Kinder –
dazu Lover nicht minder.

Maria Walewska
von Napoleon geschätzt war.
Diese Schöne aus Polen
liebte N. unverhohlen.

Wallis Simpson  vollbrachte,
dass King Edward der Achte
auf die Krone gern pfiff,
nach Erfahrener griff.

Es konnt  Camilla Parker Bowles
– obgleich die Queen fand: „Teufel hol s'!“ –
nach Affären, den heißen,
in Charles' Ohr offen beißen.

Niki de Saint Phalle
schuf Nanas, plump und prall.
In Hannover gibt 's viele
ihrer Farben-Form-Spiele.

Oswalt Kolle
brachte volle
Kinokassen
mit Sex für Massen.

Beate Uhse,
für Sex die Muse,
ist nicht nur im Norden
bekannt geworden.

Hendrik van de Velde
sagte sich, ich melde
was vom Wohl und vom Wehe
der vollkommenen Ehe.

Bei  Alfred Charles Kinsey
– wann immer ich hin seh –
Erotik in Zahlen
bereitet mir Qualen.

Sigmund Freud
gilt noch heut
für manchen Mann
als „Traumtyrann“.

Der  Salome Schleiertanz
verwirrte Herodes ganz.
Doch ihr Wunsch war nicht nett:
Kopf auf Silbertablett.

Madame Bovary, Emma-Luise,
liebt' nicht Landarzt, nicht Feld, Wald und Wiese…
Sie träumte von Lust,
doch erntete Frust.

Es war  Madame de Pompadour
Mätresse des Königs Ludwig nur.
Sie bot Sex und Gesang –
hatte Einfluss sehr lang!

August der Starke
verbog jede Harke.
Auch Stärke der Lenden
tat gern er verschwenden.