Bernard Ostersiek: Clerihews am laufenden Band

 

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Clerihews von Renate Golpon
Clerihews von Matthias Hinckel
Clerihews von Peter Pistill   
Clerihews von Sigrid Dreyer (OMA)  
Clerihews von PGS

 

Wikipedias Clerihew-Definition:
„Ein Clerihew ist ein kurzer scherzhafter pseudobiographischer Vierzeiler, eine Gedichtform, die von Edmund Clerihew Bentley (1875-1956) erfunden wurde. Er besteht aus zwei Reimpaaren mit ungleichmäßiger Länge und mehr oder weniger freiem Rhythmus. Der Name der historischen Person steht dabei meist am Ende der ersten oder der zweiten Verszeile. Der Clerihew ist eher wunderlich und schrullig als satirisch.“

Im aktuellen Brockhaus multimedial premium findet sich leider kein Eintrag, der etwas über den Clerihew aussagt. Pluspunkt für das kostenlose Wikipedia-Lexikon, Minuspunkt für den relativ teuren Brockhaus.

Siehe auch die Anleitungen bei Giggle Poetry,
the fun poetry site for kids on the web.

 

Einige dieser Clerihews sind auch in dem Buch Gebündelter Nonsense enthalten. Wenn Sie Näheres erfahren wollen, klicken Sie bitte den Link an.

 

 

 

Das Bild zeigt eine Plastik von F.Dervent Wood, 1925. Sie steht in London, eingeschnürt in die Stricke der Albert Bridge.

Weil Atalante
zu schnell für sie rannte,
fraß ihre Freier
danach bald der Geier.

 

Einige der Clerihews
aus nebenstehender PDF-Datei

Uri Geller
übte im Keller
an Staubsaugerkabeln
das Verbiegen von Gabeln.

Florian Geyer
spielte den Befreier,
doch nach wenigen Tagen
wurde er erschlagen.

stefan george
hieb ohne sorge
auf die rechtschreibung ein
und schrieb alles klein.

Obwohl André Gide
gern Bindungen mied,
war er voller Vertrauen
in die "Schule der Frauen".

Giuseppe Giusti
war der lusti-
ge und herzi-
ge Autor von "Scherzi".

Geheimrat Goethe
kam in Noethe
als Galan
auf dem West-östlichen Divan.

Francisco de Goya
mochte kein Soja,
doch das „Decamerone“
und die Maja „ganz ohne“.

Francisco de Goya
scherte das Soja-
öl nicht die Bohne,
aber Maja "ganz ohne".

Es sagte Günter Grass:
„Schocken macht Spaß“,
und er rührte ganz frech
eine Trommel aus Blech.

Graham Greene
schlug nicht nur ganz Wien
in seinen Bann
mit dem „Dritten Mann“.

Die Brüder Grimm
fanden den König recht schlimm,
und sie wurden vertrieben
beim Göttinger Sieben.

Die Brüder Grimm
fanden Märchen nicht schlimm
und wurden vertrieben
beim Göttinger Sieben.

Christoffel von Grimmelshausen
träumte von Himmelsjausen
mit der Landstörtzerin Courasche,
doch die kannte die Masche.

Es buddelte Rudolf Hagelstange
„Verschüttetes Leben“ am Tage lange.
Doch nachts war der Spötter
dann „Spielball der Götter“.

Für Eduard Hanslick
kam es ganz dick:
Als er Wagner verriss,
war ihm "Beckmesser" gewiss.

Hans Hass
liebte das Nass,
drum wurde auch er
zum Taucher.

Wilhelm Hauff
spürte nach dem Lauf
in tödlichem Schmerz
"Das kalte Herz".

G.W.F. Hegel
strich nie die Segel
und fand voller Hektik
zur Dialektik.

Heinrich Heine
kam auf die Beine.
Da stieß ihn Madeleine
galant in die Seine.

Heinrich der Achte
saß da und lachte,
wenn (wie er es wollte)
ein Frauenkopf rollte.

Johann Gottfried Herder
tauchte im Werder
und schrieb dann als Bölker
die „Stimmen der Völker“.

Hermann Hesse
war böse auf die Presse,
denn die hielt nicht viel
vom „Glasperlenspiel“.

Hildegard von Bingen
war bewandert in vielen Dingen
und ließ sich gern läutern
beim Sammeln von Kräutern.

Der Doktor Hippokrates
hat sich gern mit Xenokrates
beim Wein getroffen
und schändlich besoffen.

Adolf Hitler
war kein Vermittler,
und er machte Dampf
mit dem Wälzer „Mein Kampf“.

Hugo von Hofmannsthal
hing bei der Damenwahl
zwischen der platten
„Elektra“ und der „Frau ohne Schatten“.

In Öl fing Hans Holbein
Anna von Kleve ganz toll ein
und brachte zum Schmachten
König Heinrich den Achten.

Hanns Dieter Hüsch
verabscheute Plüsch
als Sitzplatzverwendung
bei der Talkshowsendung.

Adriaen Isenbrant
malte gern, was er auf Wiesen fand.
Doch spürte er an der Küste
nie solche Gelüste.

Walter Jens
demonstrierte Präsenz
nördlich von Herrsching
und blockierte die „Pershing“.

Immanuel Kant
war der Klügste im Land
und übte in seiner Zunft
Kritik an der reinen Vernunft.

Karl der Große
aß keine Soße.
Er liebte das Flachsen
und bekämpfte die Sachsen.

Gottfried Keller
aß Appenzeller
und geriet aneinander
mit „Martin Salander“.

Egon Erwin Kisch
war langsam bei Tisch,
doch abseits vom Teller
als Reporter viel schneller.

Es schrieb sich Klabund
die Finger wund,
und ihn hat mächtig gestresst
„Das Kirschblütenfest“.

Paul Klee
malte am See
und schuf später im Traum
„Die Jungfrau im Baum“.

Paul Klee
trank Schnaps im Schnee
und fror trotzdem weiter
als "Blauer Reiter".

Heinrich von Kleist
marschierte recht dreist
durch die Straßen von Zug
mit ’nem zerbrochenen Krug.

Gustav Klimt
war höchlich ergrimmt,
denn Emilie Flöge
nannte ihn dröge.

 

 

Auf dieser Seite sind 220 Clerihews.
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Wenn Sie alle Clerihews im Zusammenhang ansehen möchten, öffnen Sie bitte die PDF-Datei.

PDF-Datei der Clerihews