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Alle Beiträge sind unredigiert

 

Renate Golpon    24.4.2006

Kein Abschied !

Mein Dank, A.Corvis, für die warmen Worte.
Doch „Abschied vom Geschäft“ – der ist es nicht!
Mit Sprache spielen hat für mich Gewicht,
ob gestern, heute, hier, am andern Orte…

Ich öffnete Autoren meine Pforte,
tat manchem Vers Make-up noch ins Gesicht.
Die Website-Tätigkeit bracht zwar nicht Gicht,
doch Schmerzen von nicht minder mieser Sorte.

Zwar muss ich manuelles Tun nicht meiden,
nur exzessiv darf dieses nicht geschehn.
Mein Geist wird unter „Linkshand-Werk“ nicht leiden;

er darf gern Funken sprühn, durch Lüfte wehn.
Nie werde ich vom Verseschmieden scheiden,
werd weiter mich in Musenkreisen drehn!

 

Arno E. Corvis    24.4.2006

Die Queen nimmt Abschied

LQ zieht sich zurück aus dem Geschäfte,
o Hiobspost! Jäh ändert sich die Welt!
Jetzt sind wir wieder ganz auf uns gestellt,
zu viel der Limericks ihr raubten Kräfte.

Sie weckte in uns die poet'schen Säfte,
sie lehrt', wie man der Verse Metrum stellt.
Die Muse schenkt' uns unterm Sternenzelt
mit Limericks schön prall gefüllte Hefte.

Macht jetzt der Abschied uns auch sehr beklommen,
wies sie uns freundlich doch den rechten Pfad,
gab Hilfe uns, bis wir uns freigeschwommen.

Gepriesen sei LQ von früh bis spat,
dank ihr hat unsre Dichtkunst zugenommen,
und die Idee kristallisiert – zur Tat!

 

Renate Golpon an OMA     16.3.2006

So nette Visionen

Der OMA Augen sind weiß Gott noch gute;
sie können selbst das Kleingedruckte lesen!
Ich bin – wie leider es schon oft gewesen –
beschwätzet worden: „Zauber aus dem Hute

noch mehr Sonette! Zieh nur keine Schnute!
Du bist doch unser kreatives Wesen!“
Soll denn an mir die Reimerwelt genesen?
Mit Zeit mich, lieber Himmel, überflute!

Wie heißt es doch so schön: Gut Ding braucht Weile!
Solang ich noch zur „Working Class“ gehöre,
hat Reimeschmieden wirklich keine Eile!

Räumt weg die Gläser, bitte, ich beschwöre
Euch eindringlich! Wenn fertig mal, verteile
ich gern mein Büchlein – höre Beifalls-Chöre!

 

OMA an Renate Golpon     16.3.2006

Nur kleingedruckt steht’s da auf engem Fleck:
Es konnten Freunde unsre Queen bewegen,
ein eigenes Sonettbuch zu verlegen.
Da bleibt wohl allen fast die Spucke weg!

Hat denn Renate ein Sonettversteck,
beginn‘ ich leise den Verdacht zu hegen,
das, irgendwo in Itzehoe gelegen,
sie streng geheim hielt und jetzt öffnet keck?

Wie dem auch sei – die Gläser mögen klingen,
ich will zum Zukunftswerke gratulieren,
das Büchlein möge voll und ganz gelingen!

Gar hübsch wird’s mir dann die Regalwand zieren.
Nun interessiert mich eins vor allen Dingen:
Wo kann man denn das Opus subskribieren?

 

OMA an PGS      1.3.2006

ABBA-ABBA-ABA-BAB

Ob diese strengen Formen mir gefallen ?
Nun ja! Man kann recht artig damit spielen,
der Ordnung frönen mit den Federkielen,
die Wörter nach Gesetz zusammenballen.

Und wenn die Verse kunstvoll dann erschallen,
sie auch auf Sinn, nicht nur auf Regeln zielen,
dann weckt das Freude sicherlich bei vielen,
und strenge Form gefällt, wenn auch nicht allen.

Doch zeigen Formen manchmal ihre Krallen,
wenn wir verzweifelt nach dem Endreim schielen
und dann recht hart an unsre Grenzen prallen.

Mein Hirn, es setzt dann Beulen an und Schwielen
und meine Zunge kann nur rhythmisch lallen –
am Ende häng ich kraftlos in den Sielen.

 

Renate Golpon an PGS      1.3.2006

ABBA-ABBA-ABA-BAB

Mit nur zwei Reimen wär 's mir zu banal.
Wozu sind uns der Worte viel gegeben?!
Erweckt sie, die nur schlafend, doch zum Leben!
Erlöst sie aus der Enge, dieser Qual!

Mit nur zwei Reimen dichten – wie fatal!
Der Mensch sollt' doch nach Vielfalt stetig streben
und jede Silbe immer neu beleben,
nicht sparsam nutzen, Sprache pro Quartal,

pro Halbjahr, Jahr, im Leben allemal,
zu immer neuen Schöpfungen verweben
und sie erhellen in unendlich' Zahl

zu neuem Glanz, zum neuerlich' Erbeben,
wie Dichter taten anno dazumal.
Lasst uns die Worte in den Himmel heben!

 

PGS    1.3.2006

ABBA-ABBA-ABA-BAB

Mit nur zwei Reimen lasst mich dieses Mal,
ein klassisches Sonett zum Besten geben.
Zur Dauer-Vorschrift muss man’s nicht erheben,
denn so beengt würd Reimen oft zur Qual.

Für manche Dichter pures Ritual:
Stets gleiche Endung an die Enden kleben
zu wollen, oder selbst danach zu streben,
wär ihnen lästig, klänge zu formal.

Für Freunde fester Formen ein Fanal,
das freudig sie erschauern lässt, erbeben,
zum Versexzess verführt – zwar nur verbal –

doch strenge Form, beim Dichten, wie beim Weben,
gefällt durch klare Ketten kolossal,
bringt sanfte Seelen – Saiten gleich – zum Schweben.


Renate Golpon    16.2.2006

Mehr konnt ich hier beileibe nicht erwarten!
Es kam als Blitz aus wolkenlosem Himmel.
In kurzer Zeit gab 's ein Sonettgewimmel.
Nie konnt ich einen bessren Steilflug starten!

Das Dichtervolk versammelt sich im Garten.
Auf Dichterrossen (Rappen oder Schimmel)
Naht eine Karawane mit Gebimmel.
Kommt zum Portal, stoßt gern zum Kern, dem harten!

P macht' den Anfang; ich mein PGS hier.
O steht für Ostersiek, mein Dank dem Dichtfreund!
Es möge niemandem je drohen Stress schier!

Trotz Plänkeleien – nicht verlier'n die Sicht, Freund!
Es sind nicht hier auf Wettbewerb-Kongress wir.
Nur zu, reim fein, ob üppig oder schlicht, Freund!


Renate Golpon   3.2.2006

Wahlqualen oder Schubladendisput

Die Qual der Wahl erst macht das Leben reicher.
Wenn alles gleich wär, gäb 's nur Langeweile.
So war es immer: Mancher ist doch „gleicher“.
Glück auf! Zum Streicheln ihrer Wange eile!

Nicht immer mag die Muse Zärtlichkeiten;
denn hat sie Streitlust, bleib ihr möglichst ferne.
Sie zeigt sehr gerne ihre Herrlichkeiten,
für Dämlichkeiten leuchten niemals Sterne.

Die „Dichter-Site“ birgt keine Prachtgedichte
und „Schwergewichte“ sind hier nicht zu sehen.
Der Lim'rickanten karge Nachtgedichte,
sie würden in Poetenhand zergehen!

Der „höchsten Lyrik“ Möchtegern-Poeten
sind leider gegen Shakespeare nur – Proleten!

 

PGS   3.2.2006

Die Qual der Wahl...

Nun gibt es Sudel-, Spaß- und Sachsonette*,
auf Queens so nett gepflegter neuer Site.
Die letzteren, wär’n kaum als „Lach-Sonette“
nur sachlich, fachlich – ohne Spaß – verzeiht –

recht schwierig abzugrenzen von den andern.
Wie, wenn’s zwar sachlich wär’, mit Sudel-Spaß?
Lasst Ihr sie hierhin dahin pendelnd wandern?
Gebt auf der Sachsonette ® kräftig Gas!**

Die „Dichter-S.“-Site (anfangs leer geblieben),
wird nun gefüllt mit solchen Prachtgedichten
die nach dem Sichten und nach feinstem Sieben,
noch übrig blieben, nur von Schwergewichten,

der höchsten Lyrik: Sonderklass’-Poeten.
Kein Platz für uns, die Sudelsprach-Proleten!

_____________________
*Sachsonette ® ist Markenname eines Mofa der Fa. Sachs.
**Hinweis Renate Golpon: Von Sachsonett war nicht die Rede, schon gar nicht von Sachsonette, wohl aber von Sachsprache-Sonett. „Sachsonett“ (ohne e) wurde allerdings anfangs in der Navigation aus Platzmangel verwendet analog zu Dichtersonett für Dichtersprache-Sonett.


 

 

 

Alle Beiträge sind unredigiert

 

Markus Weiß     16.3.2006

An SQ* und alle anderen Sonettisten

Zwar bin ich nicht der Erste, der es sagt,
denn OMA hat schon vorher drauf verwiesen:
Die Queen, sie zeigt ein Feeling auch auf diesen
so netten Seiten, wie es uns behagt.

Sonette, wie man sieht, sind nicht „betagt“.
Das haben viele Schreiber hier bewiesen.
Ideen muss man haben, nicht nur leasen,
den sprudelnd' Quell, der möglichst nie versagt.

Drum lasst uns auf SQ* das Glas erheben
– FR, der kann 's sogar lateinisch sagen! –
und ihrem Können nah und näher streben,

die Wörter drehen, wenden ohne Klagen,
mit Spaß am Spiel hier vieles noch erleben,
das „Dichtergebnis“ fröhlich queenwärts tragen!
___________
* SonettQueen

 

PGS an R&S     15.3.2006

So nett, meine Damen!

Die Damen reimen fleißig um die Wette;
Mit Worten wird gespielt auf alle Fälle,
geschickt spielt eine zu der andern Bälle
und so entsteh’n im Nu hier Spaßsonette.

Man träumt dabei von einer Chansonette,
die dies als Lieder sänge mit Kapelle
drum dräng ich mich dazwischen auf die Schnelle
und schmied ein neues Glied zu dieser Kette.

Was hab ich da nur Köstliches verbrochen?
Das Virus infizierte Euch Poeten,
ihr Infizierten – will nicht darauf pochen –

seid dem Sonett-Klub gerne beigetreten!
Habt mehr gehalten als ihr je versprochen!
Und tönt nun gar mit Pauken und Trompeten!

 

PGS an Hugo Schulze      20.2.2006

…zu Hugo Schulzens Anmerkungen

Verziehn! Ich hätt’s ja ahnen können, „-heim
als Endung hatte „Sesen“ nur im Stillen;
das sollte das Erkennen nicht gleich killen:
( Es war viel passender gerad im Reim.)

Ein Dialog erblüht da aus dem Keim
so nett gebastelt um der Formen Willen
und um der Verses-Füßchen Tanz zu drillen...
Man klebt die Jamben-Klötzchen glatt mit Leim

zusammen, den man fand in einer Tube:
schon klingt’s „so nett“, ich hätt’ es nicht erwartet,
was beinah mit den selben Reimen startet.

Ja Sesenheim! – wo Goethe in der Stube
zur schönen Friederike konnt sich neigen,
die Lieb genießen, aber dann nicht schweigen!

 

Hugo Schulze an PGS    18.2.2006

Hugos Anmerkungen

Verzeiht! Zu achtlos von mir hingeworfen
das Bruchstück „Sesen“ – um des Reimes willen.
Ich sollte meine Worte viel mehr drillen
und fern vom Reim mich halten, dem amorphen.

Drum will ich jetzt das „Sesen“ hier „entschorfen“.
Ganz klar: Ich meinte „Sesenheim“ im Stillen.
Das kennen Sie! Will Sturm und Drang nicht killen,
schnell nachzulesen. Das sei nie verworfen!

Wie nett Sie reagier'n auf meine Glosse;
beachtenswert, ich hätt es nicht erwartet!
Und da mit „Friederike“ ich gestartet,

(aus Sesenheim!) – und das ist keine Posse! –
da geht 's gleich weiter im Sonettenreigen.
Wer viel zu sagen hat, der sollt' nicht schweigen!

 

PGS an Hugo Schulze    17.2.2006

D ank möcht ich Ihnen gern zurück gleich senden,
Auch will ich keineswegs als „Feind“ Sie meiden,
Nein ich kann wahre Dichter wirklich leiden.
Kein „Pfui“ für Sie steht hoch an meinen Wänden!

Hut ab vor Ihrem Beitrag zu so netten Bänden,
Und nicht die Spur gibt’s dabei anzukreiden.
Gern möcht’ ich Streit und Ärger so vermeiden,
Obwohl’s nicht immer liegt in meinen Händen!

Schreibt aber jemand so, dass gern wir’s lesen,
CHarmant und geistreich, über mich als „Wesen“
Und meint das wäre gar komplett vermessen,

Lässt „Hoch“ mich leben (Was galt G. in Sesen?)
Zu dumm (müsst ich das wissen?) hab’s vergessen:
Erklärt mir’s halt was Goethen dort gewesen!

 

Ein tief beeindruckter
Hugo Schulze an PGS      16.2.2006

Nie sah ich Bessres in Sonette-Bänden!
Obwohl ich weiß: Sie können mich nicht leiden,
Bin doch als „Influenza-Feind“ zu meiden.
Ein „Pfui“ für mich steht hoch an Ihren Wänden!

Lust hab ich oft, gar lästerlich zu senden,
Poeten höchstes Glück hier anzukreiden.
Rein gar nichts scheint mir liederlichem Heiden
Erhaben ernst zu sein in schnöden Händen!

Ist aber jemand so sonettbesessen,
So involviert und geistreich, so erlesen,
Reicht mir das aus, jetzt hier komplett vermessen,

Ein „dreifach Hoch“ zu widmen diesem Wesen.
In keinem Atemzug wolln wir vergessen:
Für ihn gelt' das, was Goethe galt in Sesen.

 

Florian Ruppel an PGS    13.2.2006

Fritz lernt Latein

„Sei nicht so faul!“ sagt Papa zu dem Sohn.
„Das rosa rosae rosae ist nicht schwer,
auch narro narras narrat kann ich schon -
doch das tangiert mich nur so peripher!“

Gelangweilt blättert Fritz im dicken Buche,
entdeckt die Wörter caper porcus mulus
und Sätzchen wie tu crassus es, eunuche;
est Sextus stultus furcifer et culus.

„Voll kraß!“ Fritz kommt auf den Geschmack,
er liest was über ore et amore,
die Sprache geht ihm nicht mehr auf den Sack.
Wie schön ist die puella bella rore.

Cognoscit nunc: humani sunt Romani,
insani modo, modo vero sani.

__________
Z 2 die Rose, der Rose, der Rose
Z 3 ich erzähle, du erzählst, er sie es erzählt
Z 6 Ziegenbock, Schwein, Maulesel
Z 7 du bist fett, Eunuch
Z 8 Sextus ist ein Blödmann und ein Arschloch
Z 10 einen (süßen) Mund und die Liebe
Z 12 das hübsche Mädchen im Morgentau
Z 13 Er erkennt: die Römer sind menschlich; sind Menschen wie du und ich
Z 14 bald sind sie verrückt, bald aber auch o.k.

 

OMA     16.2.2006

Wenn wir es mit Sonetten hier probieren,
dann sicher nicht, um „dichterisch zu reifen“
und Anapäste höhnisch abzustreifen –
Es macht halt Spaß, Sonettform zu studieren!

Wer konnte uns zu diesem Tun verführen,
von Limericks mal lustig abzuschweifen,
neugierig in den Jambentopf zu greifen?
Darüber gilt’s ein Wörtchen zu verlieren:

Packt’s an und schreibt Sonette, ihr Autoren!
Gar drängend war sein Bitten, fast ein Flehen.
Sein Wunsch an uns stieß nicht auf taube Ohren.

Probieren, Zeilen ordnen, Silben drehen
Gereimtes schwitzen wir aus allen Poren.
Spiel ist’s ja nur! – Verfehlt wär’s, das zu schmähen.

 

PGS an Dichterfreunde    Februar 2006
(vornamens-alphabetisch)

B ewusst gewählt hat er sich seinen Namen,
ER klingt so festlich, fließend und gesund.
Nach Easterbrook, oh welch geglückter Fund.
A dresse: O!.. das wirkt’, wenn Gäste kamen;

R echt nobel, seht, er wohnt im eignen Wege,
Das Sträßchen ward nach ihm doch nicht benannt?
O   schonzu Lebzeit so berühmt, bekannt!
So treibt ein kluger Dichter Imagepflege.

T agtäglich schrieb er tolle neue Zeilen
ER traf dabei genau stets Reim und Meter
Schrieb mehr und mehr, ich konnt’ mich noch so eilen.

I ch kam nicht mit, kam leider sehr viel später
Erst drauf mal meine Technik auszufeilen:
K
unst kommt vom Können, da hilft kein Gezeter!
                                 
F ür einen unsrer Dichter, trefflich schreibend—
Lateinisch traf er’s toll in knappen Zeilen;
Ob er’s denn wagt Sonette anzupeilen,
Reim-Schemata Petrarcas schlau betreibend?

I n jüng’ren Sprachen längst erblüht und bleibend,
An Versen in Latein könnt er verweilen,
Nur einzutippen wär’s und dann zu feilen:
  die Leser stünden staunend, Hände reibend!

R eim-Übung stets ist wärmstens zu empfehlen,
Und Disziplin schafft strengste Versfußkette,
Poeten dient’s zur Bildung großer Seelen.

P ersönlich bringt’s uns Freud und wird—ich wette—
Erstaunlich starke Wirkung nicht verfehlen:
Lateinisch schreib, ach sei so nett, Sonette!
                                 
A ch, lieber Freund ich danke Euch so Vieles,
Noch steh ich staunend da, will lauschend lernen,
 der Kunst mich nähernd, oder den Tavernen.
Lockt mich der Reim zum Spielen dieses Spieles

U nd feiner Formen Vielfalt führt zu fernen,
Charmanten Zierden unsres wahren Zieles.
Am Rastplatz rauher Reisen wohl gefiel es
Sogar uns aufzuschwingen zu den Sternen.

  Was immer wir mit Worten auch behandeln,
Ganz will und kann es keiner doch verstehen,
Recht wenig lässt durchs Wort sich wirklich wandeln

U nd wie auch immer man’s mag wenden, drehen,
Ein falsches Wort kann Verse rasch verschandeln
Nur wahre Freundschaft hilft dem zu entgehen
               
.    Vielleicht erkennt ihr, oft genüsslich reimend,
Sie längst als Dichterin am feinsten Feilen?
In ihren Versen klingt’s wie in den heilen
Gedichten großer Meister, herrlich keimend,

Recht stark, mitunter frisch erblüht, verleimend –
Im besten Sinn – den Inhalt mit den Zeilen.
Drum lass sie klingen, wirken, sternwärts eilen,
 und niemand fänd’s am Ende jemals schleimend!

Die Verse kann ich wärmstens nur empfehlen,
Reimkünste schaffen klare Versfußketten,
Erlebnis ist’s – Erbauung – großer Seelen.

You will be famous, OMA, wolln wir wetten,
Erwünschte starke Wirkung wird nicht fehlen:
Reimt weiter so – zuweilen in Sonetten!
                                 
A uch unterm eignen Namen dichtet Ihr.
Nicht minder staunend steh’n vor Ihrer Kunst
R oyal Gesinnte; Ihr erwiest uns Gunst:
Echt Hochgenuss des Lesens bringt Ihr mir!

Nach alter Form gedichtet mich verwöhnt-
Ach wer könnt’s schöner, glücklicher genießen-
T atsächlich sich als Dichterin bewiesen:
Erst kaum zu hoffen, nun: So nett versöhnt!

G enau genommen war’s recht viel verlangt —
Oh, wer könnt’ derart übern Schatten springen?
Lacht über Vorurteil das Ihr bezwangt!

Poeten fanden diese Form stets jung,
Oft liebenswert, wie Verse dabei klingen.
Nur Widerworte wagen hält in Schwung!
               •
V erführerisch so ein Sonett, es sagt so Vieles.
Oft staunend lässt ’s mich steh ’n und lesend lernen,
Im Kopf erkundet, keimend aus den Kernen,
Lebt neue Lust zum Lob des Sudel-Spieles.

À mon avis: Erreichen jenes Zieles
  seh ich in Zeiten, nicht mal allzu fernen:
Steigt steil hinauf, Ihr schafft es zu den Sternen!
Ach, wem auch immer Ihr was schriebt, gefiel es.

Lässt sich mit Worten irgendwas behandeln,
Zeigt sich am Ende freudiges Verstehen,
Braucht’s wenig Verse sich von Grund zu wandeln,

Und wie man’s Huferl auch mag wenden, drehen—
Reim kann mit Reiz sich wunderbar verbandeln—
Genuss, was könnt uns bessres je geschehen!